Hermann Zerzawy, Schriftsteller und Heimatforscher, geb. am 28. 7. 1880 in Auspitz (Mähren), gest. am 11. 12. 1976 in Baden bei Wien. Zerzawy absolvierte die Infanterie-Kadettenschule in Königsfeld bei Brünn. 1899 trat er in die k.u.k. Armee ein und wurde 1905 in das Militärgeographische Institut in Wien überstellt, wo er den Schriftsteller Franz Karl Ginzkey kennenlernte. Ab 1912 war Zerzawy als Nachrichten-Offizier im Evidenz-Büro des Generalstabs tätig. Während des Ersten Weltkriegs diente er im Armeeoberkommando und leistete Frontdienst. Ab 1919 studierte er Geschichte sowie Urgeschichte an der Universität Wien, promovierte 1931 mit der Dissertation Die Besiedlung des Banates mit Deutschen unter Kaiser Karl VI. und arbeitete bis 1937 als Archivar im Kriegsarchiv. Anschließend war er als freier Schriftsteller und Wissenschaftler tätig. 1939 wurde er wieder zum Militärdienst verpflichtet und leitete die Auslands-Telegramm-Prüfstelle in Wien.
Zerzawy schrieb zahlreiche heimatkundliche Artikel, Feuilletons sowie Musikkritiken für in- und ausländische Zeitungen. Als Vorstandsmitglied des Österreich-Instituts und der Volkshochschule Wien-West hielt er eine Reihe von Vortrags-Zyklen. Er verfasste u. a. Der Sabotage-Abwehrdienst im Krieg (1918), Seegeschichten (1912) und Helden der Ostmark (1937).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Dezember 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Hermann Zerzawy in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"