Hilde Zaloscer, Kunsthistorikerin und Schriftstellerin, geb. am 15. 6. 1903 in Banja Luka (Bosnien/Herzegowina), gest. am 20. 12. 1999 in Wien. Zaloscer studierte ab 1921 Kunstgeschichte und Prähistorie in Wien und promovierte 1926 mit der Arbeit Die frühmittelalterliche Dreistreifenornamentik der Mittelmeerrandgebiete mit besonderer Berücksichtigung der Denkmäler am Balkan. Sie unterrichtete an der Wiener Volkshochschule, machte Führungen am Kunsthistorischen Museum, fand jedoch keine feste Anstellung und ging 1936 nach Ägypten. Von dort konnte sie nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 nicht mehr nach Wien zurückkehren. 1939 ging sie, um einer Internierung oder Ausweisung nach Österreich zu entgehen, eine Scheinehe mit einem Ägypter ein. 1946 wurde sie zur Professorin an der Universität Alexandria ernannt, forschte vor allem über koptische Kunst und kehrte 1967 nach Wien zurück. Zaloscer bemühte sich zunächst vergeblich, eine Stelle an einer Universität zu bekommen. Von 1969 bis 1972 war sie Gastprofessorin an der Carleton University in Ottawa und erhielt in den Jahren 1974 bis 1978 einen Lehrauftrag an der Universität Wien.
Neben vielen Fachbeiträgen zur koptischen Kunst, veröffentlichte Zaloscer u. a. Der Schrei. Signum einer Epoche (1985) sowie die Autobiographie Eine Heimkehr gibt es nicht (1988).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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