Nora Wydenbruck, Schriftstellerin und Übersetzerin, geb. am 15. 1. 1894 in London, gest. am 29. 8. 1959 ebenda. Ihr Vater war Sekretär der österreichisch-ungarischen Botschaft in London. 1895 übersiedelte sie mit ihrer Mutter nach Schloss Meisselberg bei Maria Saal (Kärnten). Sie lebte abwechselnd dort und in Wien. Zweisprachig aufgewachsen, erhielt sie Privatunterricht und studierte kurzzeitig an der Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien. 1919 heiratete sie den Maler Alfons Purtscher, mit dem sie in Pörtschach am Wörthersee lebte. Aus finanziellen Gründen übersiedelte sie 1926 nach London, wo sie als Schriftstellerin und Übersetzerin tätig war. Von 1933 bis 1935 fungierte sie als Auslandskorrespondentin der "Neuen Freien Presse" und war zwischen 1934 und 1946 Mitglied des "International Institute für Psychic Research", deren Zeitschrift "Psychic Science" sie für zwei Jahre herausgab. Wydenbruck übersetzte Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien (1948) ins Englische und T.S. Eliots Four Quartetts (1948) sowie seine Theaterstück The Cocktail Party (1950) und The Confidential Clerk (1954) ins Deutsche. Weiters übersetzte sie Werke von Felix Braun, Fritz Hochwälder, Hans Egon Holthusen und Christine Lavant ins Englische.
Zu ihren Veröffentlichungen zählen die Autobiographien An Austrian Background (1932) und My Two Worlds (1955), die historischen Romane Woman Astride (1934), Spring in September (1936), Gothic Twilight (1939), Doctor Mesmer (1947) und die Biographie Rilke, Man and Poet (1949).