Paul Wittgenstein, Pianist, geb. am 5. 11. 1887 in Wien, gest. am 3. 3. 1961 in Manhasset (USA). Der Bruder von Ludwig Wittgenstein war der Sohn einer angesehenen Wiener Familie, zu deren Freundeskreis u. a. Johannes Brahms und Gustav Mahler gehörten. Er studierte Musiktheorie bei Josef Labor sowie Klavier bei Theodor Leschetizky und debütierte 1913 als Pianist. Als Reserveoffizier trat er in die Armee ein, kehrte 1915, nach der Amputation seines rechten Arms aus dem Krieg zurück und schulte sich, um allein mit der linken Hand spielen zu können. Von 1931 bis 1938 war er Professor für Klavier am Neuen Wiener Konservatorium, unternahm Konzertreisen durch Europa, die USA und den Nahen Osten. Seit 1938 lebte er in New York und wurde 1946 amerikanischer Staatsbürger. Er gab privaten Klavierunterricht und war zwischen 1940 und 1945 Professor am Manhattanville College of the Sacred Heart. Wittgenstein schrieb eine dreibändige Klavierschule unter dem Titel School for the left hand (1957).