Max Winter, Journalist, Schriftsteller und Politiker, geb. am 9. 1. 1870 in Tarnok bei Budapest, gest. am 11. 7. 1937 in Los Angeles (USA). Winter absolvierte eine Lehre zum Kaufmann, besuchte Abendkurse, um sich weiterzubilden, und begann, sich journalistisch zu betätigen. 1894 trat er in die Redaktion der "Arbeiter-Zeitung" ein, für die er Reportagen über die sozialen Verhältnisse in den Wiener Armenvierteln schrieb. Er wandte sich der Pädagogik zu und war ab 1916 Obmann der "Kinderfreunde"-Bewegung der Sozialistischen Arbeiterpartei, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, Arbeiterkinder nach sozialistischen Prinzipien zu erziehen. Zwischen 1911 und 1914 war er Mitglied des Reichrates, von 1918 bis 1919 des provisorischen Gemeinderates und des Stadtsenats Wien sowie von 1919 bis 1923 Vizebürgermeister. Ab 1923 wurde er mit der Redaktion der Frauenzeitschrift "Die Unzufriedene" betraut und fungierte in den Jahren 1925 bis 1933 als Mitglied des Bundesrates. Nach den Februarkämpfen 1934 emigrierte Winter nach Amerika.
Winter verfasste Das Kind und der Sozialismus (1924), den Roman Die lebende Mumie. Ein Blick in das Jahr 2025 (1929), gemeinsam mit Stefan Grossmann das Volksstück Eine gesunde Person (1905) sowie Im dunkelsten Wien (1904) und Im unterirdischen Wien (1905).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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