Gottlieb August Wimmer, Theologe, geb. am 20. 8. 1791 in Wien, gest. am 12. 5. 1863 ebenda. Wimmer studierte in Neusohl und Ödenburg und 1816/1817 ein Semester in Jena. Nach seiner Ordination 1818 wurde er zunächst Vikar und im selben Jahr Pfarrer in Oberschützen. Er machte sich um die Verbesserung des Schulwesens verdient, führte eine neue Liturgie ein und organisierte einen Verein, der zum Vorläufer des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens wurde. 1833 musste Wimmer die Pfarre verlassen, ging für zwei Jahre nach Modern bei Pressburg und kam mit der Bibelgesellschaft und den Herrnhutern in Kontakt. Dann erfolgte die Rückberufung nach Oberschützen. Er schrieb volkstümliche Werke über Themen der Geographie und druckte Bibel-Ausgaben in ungarischer, böhmischer und deutscher Sprache.
Wimmers Freundschaft mit Lajos Kossuth, dem Organisator des ungarischen Freiheitskampfes, brachte ihn in eine gefährliche Situation. Er versuchte, für die Unterstützung des Umsturzes Waffen und Munition aus dem Ausland zu beschaffen, flüchtete im Januar 1850 nach Amerika, kehrte bereits im Herbst des selben Jahres zurück und siedelte sich in Bremen an.
Zu seinen Werken zählen u. a. Gebethbuch für evangelische Christen (1823), Leichengesangbuch (1829), Kosmologische Vorschule zur Erdkunde (1833), Das Ödenburger Komitat (1840), Was ist die Bibel? Ist sie Gottes Wort oder ein Fabelbuch? (1851) und Der Antichrist und die Zukunft des Herrn nach der Schrift, ein Weckruf an die Gegenwart (1855).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2009)     Text drucken

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