Franz Wickhoff, Kunsthistoriker, geb. am 7. 5. 1853 in Steyr (Oberösterreich), gest. am 6. 4. 1909 in Venedig. Wickhoff besuchte die Gymnasien in Kremsmünster und Seitenstetten, studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien und absolvierte von 1877 bis 1879 das Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Er promovierte 1880 mit der Dissertation Eine Zeichnung Dürers nach der Antike und war ab 1879 Kustos am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute: Museum für angewandte Kunst). 1882 habilitierte er sich an der Universität Wien, wurde 1885 zum außerordentlichen und 1891 zum ordentlichen Professor ernannt. Wickhoff gilt als Begründer der Wiener Schule der Kunstgeschichte, erforschte vor allem die christliche Spätantike, u. a. gab er gemeinsam mit Wilhelm von Hartel die "Wiener Genesis" (1895) heraus, und gründete 1904 den "Kunstgeschichtlichen Anzeiger". Er veröffentlichte u. a. Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich (1905) in zwei Bänden. Seine "Schriften" (1912–1913) wurden postum von Max Dvořák in zwei Bänden herausgegeben.