Moritz Wickerhauser, Orientalist, geb. um 1820, gest. nach 1869. Wickerhauser gehörte von 1832 bis 1839 der orientalischen Akademie in Wien als Zögling an. Er wurde zum Dolmetschgehilfen der k. k. Internuntiatur in Konstantinopel ernannt und arbeitete neun Jahre lang für den Grafen Bartholomäus Stürmer, reiste nach Syrien und wurde 1846 zum dritten Dolmetsch der Nuntiatur ernannt. Zwischen 1848 und 1861 unterrichtete Wickerhauser als Professor an der orientalischen Akademie in Wien. 1851 wurde er zum Professor der türkischen Sprache am Wiener Polytechnischen Institut ernannt. Er arbeitete Mesignien Meninskis "Lexicon arabico-persico-turcicum" (1680) um, wurde 1869 pensioniert und verbrachte den Rest seines Lebens in einem "Irrenhaus" in Döbling.
Wickerhauser veröffentlichte u. a. Wegweiser der türkischen Sprache (1855) und war ordentliches Mitglied der morgenländischen Gesellschaft in Leipzig.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2009)     Text drucken

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