Leopold Wenger, Rechtshistoriker, geb. am 4. 9. 1874 in Obervellach (Kärnten), gest. am 21. 9. 1953 ebenda. Wenger studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Graz und Leipzig, promoviert 1897 und habilitierte sich nach kurzer Gerichtspraxis im Jahr 1901. Er wandte sich der Papyrologie zu und beschäftigte sich mit der antiken Rechtsgeschichte. 1902 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Graz und 1904 ordentlicher Professor des römischen Rechts in Wien. 1905 wechselte er wieder nach Graz und wurde 1908 Professor des römischen und deutschen bürgerlichen Rechts in Heidelberg. Seit 1909 war Wenger in München tätig, wo er das Seminar für Papyrusforschung gründete und die "Münchner Beiträge zur Papyrusforschung" schuf. Von 1935 bis 1939 wirkte er als Professor der Rechtsgeschichte an der Universität Wien. Er veröffentlichte u. a. Römische und Antike Rechtsgeschichte (1905), Der heutige Stand der römischen Rechtswissenschaft (1927) und Die Quellen des römischen Rechts (1953). Wenger war zwischen 1932 und 1935 Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.