Karl Weiss (Pseudonym: Karl Struve), Archivar, Museumsleiter und Herausgeber, geb. am 13. 2. 1826 in Wien, gest. am 23. 12. 1895 ebenda. Weiss absolvierte nach dem Piaristengymnasium 1842/1843 den ersten Philosophie-Jahrgang an der Universität Wien und trat 1843 in den Dienst der Gemeinde Wien, wo er in verschiedenen Abteilungen tätig war. 1855/1856 initiierte er die Gründung einer eigenen Stadtbibliothek und 1888 die des Historischen Museums. 1863 setzte er die Trennung des Archivs von der Registratur durch, 1889 erreichte er die Selbstständigkeit des Archivs als eigene Dienststelle. Zunächst veröffentlichte Weiss unter seinem Pseudonym Belletristisches, später trat er auch mit zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen hervor. Außerdem erstellte der mehrfach ausgezeichnete Weiss Konzepte für die von ihm herausgegebenen Verwaltungsberichte, gab Anregung zur Anlage des Ehrengräberhaines auf dem Zentralfriedhof, entwarf das Programm für die plastische und malerische Ausgestaltung des (neuen) Rathauses und leitete die historischen Ausstellungen in den Jahren 1873 und 1883.