Josef Weinheber, Schriftsteller, geb. am 9. 3. 1892 in Wien, gest. am 8. 4. 1945 in Kirchstetten (Niederösterreich). Weinheber war zunächst Lehrjunge in einer Rossschlachterei, bildete sich autodidaktisch weiter und arbeitete im Büro einer Molkerei. 1911 trat er in den Dienst der Post- und Telegraphendirektion Wien ein. 1920 erschien sein erster Gedichtband Der einsame Mensch und 1924 im Vorabdruck in der "Arbeiter-Zeitung" der autobiographische Roman Das Waisenhaus. 1928 schrieb Weinheber mit Paradies der Philister einen Roman der Inflationszeit. 1931 trat er der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei und lebte ab 1932 als freier Schriftsteller. 1933 wurde er "Landesfachberater für Schrifttum" im nationalsozialistischen "Kampfbund für deutsche Kultur". Mit dem Gedichtband Späte Krone (1936) wurde er auch in Deutschland bekannt. 1944 wurde Weinheber - da er nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wegen "Nichtbetätigung für die Bewegung" ausgeschlossen worden war - wieder in die NSDAP aufgenommen. Die ausgeprägten deutschnationalen Nuancen seines Werkes machten ihn zu einem der repräsentativsten Autoren der Nationalsozialisten. Weinheber, dessen Lyrik zu Beginn stark von Rainer Maria Rilke und Anton Wildgans beeinflusst war, trat auch als Essayist hervor. Zu seinen weiteren Werken zählen u. a. Von beiden Ufern (1923), Adel und Untergang (1934) sowie Hier ist das Wort (1944). Weinheber wurde mit dem Preis der Stadt Wien (1925), dem Mozartpreis der Goethe-Stiftung (1936) und dem Ehrendoktortitel (1942) ausgezeichnet.