Friedl Weber, Botaniker, geb. am 22. 5. 1886 in Salzburg, gest. am 28. 10. 1960 in Graz. Weber studierte ab 1905 Botanik an der Universität Wien, promovierte 1911 mit der Dissertation Untersuchungen über die Wandlungen des Stärke- und Fettgehaltes der Pflanzen und wurde Assistent von Karl Linsbauer an der Universität Czernowitz und folgte diesem noch im selben Jahr an die Universität Graz. 1918 habilitierte er sich für Anatomie und Physiologie der Pflanzen, wurde 1923 zum außerordentlichen und 1936 zum ordentlichen Professor ernannt. Bis zu seiner Emeritierung 1957 wirkte er als Vorstand des Pflanzenphysiologischen Instituts der Universität Graz. Webers Forschungen knüpften zunächst an die Frühtreibversuche von Hans Molisch an. Er befasste sich mit der Theorie der Meristembildung, mit Hormonen im Pflanzenbereich sowie Strahlenbiologie und Elektrophysiologie. Später wandte er sich der Protoplasmatik und der pflanzlichen Virologie zu. 1926 gründete er gemeinsam mit Josef Spek die Zeitschrift Protoplasma und nach 1945 zusammen Felix Widder die Zeitschrift "Phyton. Annales rei botanicae". Er publizierte über 200 Arbeiten und gab 14 Bände des Handbuches "Protoplasmatologia" heraus.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2010)    Text drucken

Bestandsrecherche Friedl Weber in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"