Arthur von Wallpach zu Schwanenfeld, Samenhändler und Lyriker, geb. am 6. 3. 1866 in Vintl (Südtirol), gest. am 30. 6. 1946 in Klausen (Südtirol). Wallpach wurde als Sohn des Holzhändlers Anton von Wallpach geboren, der bald nach Innsbruck übersiedelte und dort den Beruf des Samenhändlers ausübte. Wallpach besuchte dort das Gymnasium und die Handelsakademie und übernahm 1890 das Geschäft seines Vaters. 1894 erwarb er die Burg Anger bei Klausen als Halbruine und restaurierte sie. Sie wurde zu einem Zentrum der liberalen und neuheidnischen Bewegung in Tirol. Wallpach selbst warf sich in die Positur eines mittelalterlichen Recken mit dem Beinamen "Wallo" und stilisierte sich als Dichter zum germanischen Barden. Unter der bäuerlichen Bevölkerung war Burg Anger als "Ketzerburg" verschrieen, da neben Wallpach schon frühere Besitzer protestantisch waren. 1899 arbeitete Wallpach am Musen-Almanach "Jung-Tirol" mit, der der gleichnamigen Bewegung ihren Namen gab. Zugleich wurde er ein Hauptmitarbeiter der Zeitschrift "Der Scherer", des Publikationsorgans von "Jung-Tirol". "Jung-Tirol" war eine Vereinigung von Literaten und bildenden Künstlern, die die bestehenden Verhältnisse radikal erneuern wollten. Wesentliche Schlagworte der Bewegung waren Los-von-Rom, Antiklerikalismus, Antisemitismus und Deutschnationalismus.
1909 arbeitete Wallpach am "Föhn", von 1910 bis 1914 am "Brenner" mit. Als Kaiserjägerleutnant nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Wegen einer schweren Typhuserkrankung wurde er 1917 von der Front beurlaubt. Nach dem Krieg gründete er eine Filiale seines Geschäfts in Klausen. Seit 1919 hielt er sich häufig in Ranalt im Staubaital auf, wo er 1921 eine Almhütte erwarb. Zwischen 1927 und 1938 war Wallpach Mitarbeiter am "Schlern". 1938 löste er das Innsbrucker Geschäft auf und übersiedelte endgültig nach Klausen. 1939 optierte er für Deutschland. Schwierigkeiten mit dem Verkauf und der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderten die Auswanderung. Bis zum Ende des Krieges erhoffte sich Wallpach einen Sieg Deutschlands und publizierte noch 1945 Durchhaltegedichte im "Bozner Tagblatt" und den "Innsbrucker Nachrichten".