Wieland Wagner, geb. am 5. 1. 1917 in Bayreuth, gest. am 17. 10. 1966 in München, Opernregisseur und Bühnenbildner. Er war das erste Kind von Winifred und Siegfried Wagner und somit ein Enkel Richard Wagners. Er genoss eine Ausbildung zum Maler und Fotograf und fertigte 1937 das erste Bühnenbild für die Bayreuther Festspiele an (Parsifal). Er stand als Jugendlicher und junger Mann dem Nationalsozialismus und Adolf Hitler, den er persönlich kannte, nahe. 1951 wagte er als künstlerischer Leiter einen ideologischen und künstlerischen Neuanfang der Bayreuther Festspiele. Insbesondere fand eine Abkehr des Naturalismus in seinen Inszenierungen statt, die dann stärker durch Abstraktion und eine suggestive Lichtregie geprägt waren und damit die Musik weitestgehend in den Vordergrund stellten. Dieser Inszenierungsstil des "Neuen Bayreuth" hatte Modellcharakter für das Musiktheater bis in die 1970er Jahre hinein. Er leitete bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1966 die Festspiele in Bayreuth, danach übernahm sein Bruder Wolfgang die alleinige Leitung.

Text: Universität Salzburg, Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft (Oktober 2014)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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