Max Vancsa, Historiker und Archivar, geb. am 1. 10. 1866 in Wien, gest. am 24. 7. 1947 ebenda. Vansca studierte ab 1886 Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, promovierte 1890 und absolvierte zwischen 1891 und 1893 den Kurs des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ab 1893 arbeitete er als Archivar und Bibliothekar im Finanzministerium und erhielt 1896 eine Anstellung am Niederösterreichischen Landesarchiv, dem er von 1915 bis 1924 als Direktor vorstand. Er gründete das Niederösterreichische Landesmuseum und fungierte als Generalsekretär des "Vereins für Landeskunde von Niederösterreich". 1899 wurde er zum Korrespondenten und 1908 zum Konservator des Bundesdenkmalamtes für die niederösterreichischen Bezirke Korneuburg, Hollabrunn sowie Kirchberg am Wagram ernannt.
Vansca veröffentlichte u. a. Das erste Auftreten der deutschen Sprache in den Urkunden (1895), Politische Geschichte der Stadt Wien 1283–1522 (1901), Geschichte Nieder- und Oberösterreichs (1905), Führer durch die Schausammlungen des Niederösterreichischen Landesmuseums (1911) und Die Anfänge des Hauses Habsburg in Österreich (1917).
In Vancsas Nachlass befinden sich vor allem Materialien von und über den Musikforscher und Kunsthistoriker Alfred Schnerich (1859-1944). Schnerichs musikgeschichtliche Arbeiten galten vor allem der Kirchenmusik der Wiener Klassik und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schnerich war auch in der Kirchenmusikpraxis seiner Zeit eine Autorität (Mitglied verschiedener kirchenmusikalischer Vereine) und machte diesen Einfluss als Vorkämpfer der Orchestermesse gegen den Cäcilianismus geltend. Der Höhepunkt seiner diesbezüglichen Tätigkeit war seine Mitwirkung beim musikwissenschaftlichen Kongress anlässlich der Haydn-Zentenarfeier 1909.