Andreas Ulmer, Theologe und Historiker, geb. am 24. 6. 1880 in Dornbirn (Vorarlberg), gest. am 1. 11. 1953 in Feldkirch (Vorarlberg). Ulmer kam 1891 als Zögling an das Jesuitenkolleg "Stella Matutina", wo er 1899 maturierte. Er studierte Theologie in Innsbruck, wurde 1903 zum Priester geweiht und promovierte 1905 mit einer Dissertation, die die Darstellung des Herrn, die Erscheinung der Waisen und die Flucht nach Ägypten als chronologische Untersuchung zum Thema hatte. Ab Herbst 1905 war er Pfarrkooperator in Feldkirch. Seit 1902 arbeitete er beim "Verein für christliche Kunst und Wissenschaft" mit, unternahm Reisen nach Palästina, Rom, Lourdes, Belgien und Holland sowie in die Schweiz. Da er vom Bischof mit der Beschreibung des Generalvikariats Vorarlberg betraut wurde, übersiedelte er 1918 nach Bregenz, um im Vorarlberger Landesarchiv die relevanten Archivalien auszuwerten und zu ordnen. 1947/1948 befasste er sich im Auftrag der Akademie der Wissenschaften mit der vormaligen und jetzigen kirchlichen Einteilung Vorarlbergs unter dem Aspekt der Entwicklung der Seelsorgestellen im Land. 1944 ging er zurück nach Feldkirch, wurde als Kirchenarchivar beschäftigt und befasste sich in kunstgeschichtlicher und kultureller Hinsicht mit der Geschichte der Stadt. Von 1930 bis 1935 fungierte er als Schriftleiter der von der Leogesellschaft herausgegeben Zeitschrift "Alemania" und redigierte zwischen 1930 und 1941 das Bregenzer Pfarrblatt "Gallus-Stimmen".
Ulmer veröffentlichte u. a. Die Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins. Historisch und topographisch beschrieben (1925-1931), Andachtsklänge aus deutscher Vorzeit (1926), Grundzüge der Kirchengeschichte Vorarlbergs (1933), Die Gotteshäuser Vorarlbergs in Wort und Bild (1934-1936), Alte Baudenkmäler und geschichtliche bemerkenswerte Häuser in Feldkirch (1948) sowie Das St.-Gebhards-Büchlein (1949). Er wurde mit dem Ritterkreuz des Österreichischen Verdienstordens (1935) und dem Professor-Titel (1950) ausgezeichnet.