Adolf von Tschabuschnigg, Erzähler, Lyriker und Politiker, geb. am 20. 7. 1809 in Klagenfurt, gest. am 1. 11. 1877 in Wien. Von Tschabuschnigg entstammte einem Kärntner Adels-Geschlecht. Ab 1826 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien, trat 1835 in den Staatsdienst ein und war zunächst an Gerichten in Klagenfurt und Triest beschäftigt. Ab 1844 arbeitete er im Stadt- und Landrecht in Klagenfurt und setzte sich nach der Revolution von 1848 für Reformen ein. 1849 bereiste er Frankreich und Belgien, wo er die dortige Gerichtspraxis studierte. Als Abgeordneter befasste er sich mit Verfassungsentwurf und der Reform des Stände- und Justizwesens. 1854 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat ernannt und 1859 als Hofrat zum Obersten Gerichtshof nach Wien versetzt. 1861 in den Kärntner Landtag gewählt, wurde er von diesem in den Reichsrat entsandt und war ab 1870 Mitglied des Herrenhauses. Zwischen 1870 und 1871 gehörte Tschabuschnigg dem Kabinett Alfred Józef Potockis als Justizminister an. Er unternahm zahlreiche Reisen, u. a. nach Ungarn und Polen (1871) sowie Ägypten, Kleinasien und Griechenland (1872). 1854 veröffentlichte er den Roman Die Industriellen, in dem er die Verhältnisse aus der Sicht der Liberalen und Konstitutionellen schildert und die sozialen Missstände anprangerte.
Zu seinen Werken zählen u. a. die Erzählung Das Haus der Grafen Owinski (1832), Gedichte (1841) sowie die Romane Der moderne Eulenspiegel (1846) und Grafenpfalz (1862). Zwischen 1875 und 1877 erschienen seine "Gesammelten Werke" in sechs Bänden.