Foto von Georg Trakl

Georg Trakl, Lyriker, geb. am 3. 2. 1887 in Salzburg, gest. am 3. 11. 1914 in Krakau. 1892 kommt Trakl auf die übungsschule der katholischen Lehrerbildungsanstalt, besucht jedoch den Religionsunterricht in der protestantischen Schule. 1897 bis 1905 besucht er das k.k. Staatsgymnasiums in Salzburg (ohne Abschluss). 1905 bis 1908 macht er ein Praktikum in einer Apotheke in Salzburg. Von 1904 bis 1906 ist er Mitglied des Dichter-Zirkels "Apollo" (später "Minverva" genannt).
Ab 1906 publiziert Trakl erste journalistische Arbeiten und Prosastücke. 1906 werden seine Dramen Totentag und Fata Morgana in Salzburg aufgeführt. 1909 stellt er die Gedichtsammlung Sammlung 1909 zusammen, die aber keinen Verleger findet. Er studiert von 1908 bis 1910 Pharmazie in Wien. Im Oktober 1910 tritt Trakl den Präsenzdienst als Einjährig-Freiwilliger bei der Sänitätsabteilung Nr. 3 in Wien an. Dort hat er Kontakte zum "Akademischen Verband für Literatur und Musik". 1912 erscheinen Gedichte im Verbandorgan "Der Ruf". Ende September 1911 kehrt er nach Salzburg zurück und lernt in der Literatur- und Kunstgesellschaft "Pan" Karl Hauer kennen. 1912 tritt er einen Probedienst als Medikamentenbeamter im Garnissonsspital Nr. 10 in Innsbruck an. Das Gedicht Vorstadt im Föhn wird im Brenner publiziert. Ab Herbst 1912 ist Trakl dann nahezu in jedem "Brenner"-Heft mit Beiträgen vertreten.
Nach Ablauf des Probedienstes beantragt Trakl die Übersetzung in die Reserve. Eine Stelle im Arbeitsministerium in Wien kündigt Trakl 1913 nach nur einem Tag Dienst und kehrt nach Innsbruck zurück. Mitte Juli erscheint sein erster Gedichtband. Dann ist er als Beamter im Kriegsministerium in Wien tätig. Trakl wird zunehmend depressiv, auch sein Alkohol- und Drogenkonsum nimmt zu. Im März 1914 schickt Trakl das Manuskript von Sebastian im Traum an den Kurt Wolff Verlag, der Band erscheint aber erst nach seinem Tod. Trakl meldet sich schon 1914 als Freiwilliger zum Militär. Er kommt nach Galizien und seine Einheit wird in der Schlacht von Grodek erstmals eingesetzt. Ohne Medikamente und ärztliche Anleitung muß er zwei Tage hindurch 90 Schwerverletzte versorgen. Während des darauffolgenden Rückzugs unternimmt er einen Selbstmordversuch. Daraufhin wird er Anfang Oktober in die psychiatrische Abteilung des Garnisonsspitals in Krakau eingeliefert. Er stirbt an Herzlähmung, verursacht durch eine Kokainvergiftung.

Text: Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck     Text drucken
Foto: © Forschungsinstitut Brenner-Archiv

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