Friedrich Torberg (Pseudonym für Friedrich Kantor), Schriftsteller, Journalist und Herausgeber, geb. am 16. 9. 1908 in Wien, gest. am 10. 11. 1979 ebenda. Torberg erlebte bereits mit 22 Jahren seinen literarischen Durchbruch mit dem Roman Der Schüler Gerber hat absolviert.
In der Zwischenkriegszeit pendelte er als "Weltbürger ohne Heimat", wie er sich selbst gerne bezeichnete, zwischen Wien und Prag, wobei die Kaffeehauskultur seine schriftstellerische Vielseitigkeit als Romancier, Kritiker, Polemiker, Parodist, Lyriker und später auch Zeitungsherausgeber entscheidend mitprägte. 1933 traf ihn das Publikationsverbot des NS-Regimes, und 1938 ging er in die Emigration zuerst nach Zürich, dann nach Paris.
Schließlich, nach einer Flucht über Spanien nach Portugal, wurden New York und Los Angeles zu Orten längeren Exilaufenthalts. 1951 kehrte er nach Österreich zurück.
Bis zur Mitte des Jahres 1953 arbeitete er für den Wiener "Kurier" und den Sender "Rot-Weiß-Rot". 1954 wurde die Monatszeitschrift "FORVM", von ihm als "kulturpolitische Kampfschrift" bezeichnet, gegründet, deren antikommunistische Linie er viele Jahre hindurch bis 1964 als Herausgeber bestimmte.
In den frühen 1970er Jahren waren ihm mit Süßkind von Trimberg (1972) und Die Tante Jolesch (1975) nochmals große literarische Erfolge beschieden. Wenige Wochen vor seinem Tod wurde ihm im September 1979 der Große Österreichische Staatspreis verliehen.