Walter Toman, Psychologe und Schriftsteller, geb. am 15. 3. 1920 in Wien, gest. am 28. 9. 2003 ebenda. Toman studierte Psychologie und Philosophie an der Universität Wien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Soldat in Russland schwer verwundet. Nach seiner Rückkehr beendete er sein Studium mit dem Doktorat und war als Forschungsassistent, später als Privatdozent tätig und machte gleichzeitig die Ausbildung zum Psychoanalytiker. 1946 erfolgte seine erste Lyrikveröffentlichung. Toman machte die schon von Alfred Adler beobachteten Einflüsse der "Geschwisterreihe" und "Familienkonstellation" auf die menschliche Psyche zu seinem Forschungsschwerpunkt. Ab 1951 lehrte Toman Klinische Psychologie an der Harvard-Universität in Boston. Von 1954 bis 1962 war er Professor an der Brandeis University in Boston. 1961 erschien sein Buch Family Constellation. Its Effects on Personality and Social Behavior, welches in den USA als Klassiker gilt. 1964 wurde er Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie an der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen.
Als Schriftsteller begann Toman mit Lyrik in Anthologien und Zeitschriften u. a. in Rudolf Felmayer "Tür an Tür" und Hans Weigels "Stimmen der Gegenwart", verfasste dann Fachbücher über Psychologie, u. a. eine zweibändige Einführung in die Allgemeine Psychologie (1973) und widmete sich daneben der erzählenden Prosa. Er veröffentlichte Die eigenwillige Kammer (1951), Das Dorf mit dem Drachen. Ein kleiner Roman (1959) und ausgewählte Erzählungen unter dem Titel Heilsame Abstände (1994).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (November 2008)    Text drucken

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