Hans Tietze, Kunsthistoriker, geb. am 1. 3. 1880 in Prag, gest. am 13. 4. 1954 in New York.
Tietze studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien, promovierte 1903 und war bis 1905 Mitglied des "Istituto Austriaco di studi storici" in Rom und anschließend Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien. Ab 1906 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent der Kommission für Kunst und historische Denkmalkunde, habilitierte sich 1908 und wurde ein Jahr später zum außerordentlichen Professor ernannt. Zwischen 1918 und 1925 war er Referent im Bundesministerium für Unterricht und gründete die Gesellschaft zur Förderung moderner Kunst. 1938 emigrierte er über Paris nach Amerika, war als Gastprofessor an der Columbia University in New York tätig und richtete in Toledo ein Museum ein. 1943 erhielt er eine Anstellung an der Bibliothek des Metropolitan Museum of Art in New York.
Tietze gab zwölf Bände der Reihe "Österreichische Kunsttopographie" heraus und veröffentlichte u. a. Die Juden Wiens (1935), Lebendige Kunstwissenschaft zur Krise der Kunst und der Kunstgeschichte (1925) sowie Biographien über Vincent van Gogh (1921), Albrecht Altdorfer (1923) und Tizian (1936).