Christiane Thun-Salm, Schriftstellerin, geb. am 12. 6. 1859 in Hirschberg in Böhmen (Doksy/Tschechische Republik), gest. am 6. 8. 1935 ebenda. Die Tochter des Grafen Ernst von Waldstein (1821-1904) und Marie Leopoldine, geb. Prinzessin zu Schwarzenberg (1833-1909), heiratete 1878 im tschechischen Klösterle an der Eger (Klášterec nad Ohří) Josef Oswald Grafen von Thun und Hohenstein (1849-1913), der ab 1897 den Namen Thun-Hohenstein-Salm-Reifferscheid führte. Das Ehepaar lebte abwechselnd auf seinen Schlössern in Böhmen und während des Winters in Wien, wo es am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnahm. Ab 1891 veröffentlichte Thun-Salm erste Theaterstücke. Sie war mit Marie von Ebner-Eschenbach sowie Hugo von Hofmannsthal befreundet, mit dem sie zwischen 1901 und 1921 korrespondierte. Auch stand sie mit zahlreichen Personen des Musiklebens in Kontakt, z.B. mit Felix Mottl und der Familie Wagner. Zu ihren Werken zählen Einakter, die am Wiener Carl-Theater und Hofburgtheater (später: Burgtheater) zur Aufführung gelangten, z. B. Herr und Diener (1891) und Des Kaisers Traum (1898, vertont von Anton Rückauf) sowie die Erzählbände Was die Großmutter erzählt (1894) und Der neue Hauslehrer und andere Novellen (1909). Thun-Salm erhielt 1901 das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Januar 2015)     Text drucken

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