Jesse Thoor (eigentlich: Peter Karl Höfler), Schriftsteller, Journalist und Goldschmied, geb. am 23. 1. 1905 in Berlin, gest. am 15. 8. 1952 in Lienz (Tirol). Thoor lebte seit 1915 in Berlin, begann eine Ausbildung als Zahntechniker und begab sich auf Wanderschaft durch Europa. 1933 wurde er wegen seiner Tätigkeit für die Kommunistische Partei verfolgt und flüchtete nach Österreich. 1938 ermöglichte ihm ein Stipendium einen Aufenthalt in London, wo er sich dauerhaft niederließ. Er arbeitete als Goldschmied, veröffentlichte Beiträge in "Mass und Wert" und "Das Wort" und wurde während des Zweiten Weltkriegs zweimal interniert, durch Interventionen des Erzbischofs von Canterbury jedoch wieder freigelassen. Thoor schrieb Lyrik nach dem Vorbild François Villons und Arthur Rimbauds. Viele seiner Werke, u. a. "Die Sonette und Lieder" (1956) und "Dreizehn Sonette" (1958) wurden erst postum herausgegeben.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

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