Augustin Theiner, Kirchenhistoriker und Kanoniker, geb. am 11. 4. 1804 in Breslau (Polen), gest. am 8. 8. 1874 in Civitavecchia (Italien). Theiner studierte ab 1823 Theologie, Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Breslau. 1828 gab er gemeinsam mit seinem Bruder Anton Theiner die Schrift "Die Einführung der erzwungenen Ehelosigkeit bei den christlichen Geistlichen" heraus. Ab 1830 unternahm er Studienreisen nach Wien, London, Paris und Rom. 1833 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1855 arbeitete er als Präfekt im vatikanischen Archiv, wurde jedoch 1870 seines Amtes enthoben, da er beschuldigt wurde, oppositionellen Bischöfen Aktenstücke in die Hände gespielt zu haben.
Er schrieb u. a. Geschichte der geistlichen Bildungsanstalten (1835) sowie Herzog Albrechts von Preußen erfolgte und Friedrich I. von Preußen versuchte Rückkehr zur katholischen Kirche (1846) und gab zahlreiche kirchengeschichtliche Quellensammlungen heraus.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (März 2009)     Text drucken

Bestandsrecherche Augustin Theiner in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"