Johann Strauss, Sohn, Komponist und Dirigent, geb. am 25. 10. 1825 in St. Ulrich (heute: Teil von Wien), gest. am 3. 6. 1899 in Wien. Der Sohn des Kapellmeisters Johann Strauss (1804–1848) und Bruder von Eduard (1835–1916) und Josef Strauss (1827–1870) war eigentlich für die Beamtenlaufbahn bestimmt, ließ sich jedoch zu einem vielseitigen Musiker, u. a. bei Josef Drechsler in Komposition, ausbilden und gründete eine eigene Kapelle, die 1844 in Dommayers Casino in Hietzing (heute: 13. Wiener Gemeindebezirk) debütierte. 1849 übernahm er auch die Kapelle seines Vaters. Er unternahm zahlreiche Konzertreisen, gastierte u. a. in St. Petersburg, Berlin, Paris und London. 1863 erfolgte seine Ernennung zum "k. u. k. Hofballmusik-Direktor", als der er bis 1870 alle Hofbälle dirigierte und gab die Leitung seiner Kapelle an seine Brüder Josef und Eduard ab. Bis 1871 war er vor allem als Tanzkomponist tätig und wandte sich dann, angeregt durch Jacques Offenbach, der Operettenkomposition zu.
Strauss, der den Beinamen "Walzerkönig" trug, komponierte über 150 Walzer, u. a. An der schönen blauen Donau (1867), Geschichten aus dem Wiener Wald (1868), Wiener Blut (um 1871), Rosen aus dem Süden (1880), Frühlingsstimmen (um 1882) und Kaiserwalzer (1888) sowie die Operetten Die Fledermaus (1874), Eine Nacht in Venedig (1883), Der Zigeunerbaron (1885), Fürstin Ninetta (1893) und Waldmeister (1895).