Otto Stolz, Historiker und Archivar, geb. am 31. 3. 1881 in Innsbruck, gest. am 4. 11. 1957 ebenda. Stolz studierte Geschichte und Geographie bei Emil von Ottenthal und Hans von Voltelini. Er promovierte 1905 und war Mitarbeiter am "Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer". Seit 1908 arbeitete er als Beamter am Landesregierungsarchiv in Innsbruck, das er von 1932 bis 1946 leitete. 1912 habilitierte er sich als Privatdozent für österreichische Geschichte, wurde 1923 zu außerordentlichen und 1926 zum ordentlichen Professor ernannt. Ab 1932 hatte er einen Lehrauftrag für Landesgeschichte und Archivkunde inne, las seit 1942 über Deutsche Rechtsgeschichte und ab 1945 über österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. Seit 1923 war er Mitglied des Verwaltungs-Ausschusses des Landesmuseums "Ferdinandeum" sowie von 1931 bis 1937 der Historischen Kommission.
Zu seinen Werken zählen u. a. Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol (1927-1934) in vier Bänden, Die Schwaighöfe in Tirol (1930), Politisch-Historische Landesbeschreibung von Südtirol (1937), Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs Innsbruck (1938) und Rechtsgeschichte des Bauernstandes und der Landwirtschaft in Tirol und Vorarlberg (1949).
Ab 1935 war Stolz korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In den Jahren 1924 bis 1932 fungierte er als Mitglied des Hauptausschusses des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.