Adalbert Stifter, Schriftsteller, Maler und Pädagoge, geb. am 23. 10. 1805 in Oberplan (heute: Horní Planá, Tschechische Republik), gest. am 28. 1. 1868 in Linz. Stifter ist das erste von fünf Kindern des Flachshändlers Johann Stifter und seiner Frau Magdalena (geb. Friepes). Nach dem Besuch des Gymnasiums Kremsmünster (1818-1826) übersiedelt er nach Wien und beginnt ein Jus-Studium, das er jedoch nicht abschließt. Seinen Lebensunterhalt bestreitet Stifter, der 1837 die Putzmacherin Amalia Mohaupt (1811-1883) heiratet, bis zu seinen ersten schriftstellerischen Erfolgen vor allem als Hauslehrer; ab 1840 veröffentlicht er regelmäßig Texte in Almanachen, Zeitschriften und Taschenbüchern – zwischen 1840 und 1848 insgesamt 24 Erzählungen.
Unter den Eindrücken der Märzrevolution 1848 zieht Stifter nach Linz, wo er 1850 zum Inspektor der oberösterreichischen Volksschulen und 1853 zum Landeskonservator ernannt wird. Er gilt als Begründer der OÖ. Landesgalerie und als Mitbegründer der Realschule zu Linz. Gesundheitliche Probleme, die schon in den 50er Jahren auftreten, nehmen ab 1863/64 zu. Im Januar 1868 durchschneidet sich Stifter mit einem Rasiermesser den Hals und stirbt zwei Tage später.
Stifter ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Der Nachsommer (1857) und Witiko (1865-1867) sowie die Erzählungen aus den Studien (Bd. 1 u. 2: 1844; Bd. 3 u. 4: 1847; Bd. 5 u. 6: 1849) und den Bunten Steinen (1853).