Herta Staub, Lyrikerin und Journalistin, geb. am 21. 12. 1908 in Wien, gest. am 18. 8. 1996 ebenda. Staub besuchte das Realgymnasium in der Lange Gasse und eine Bürgerschule im 8. Wiener Gemeindebezirk. In den Jahren 1920 und 1922 hielt sie sich in Holland auf. Sie arbeitete als Journalistin für die "Wiener Zeitung" und veröffentlichte 1933 ihren ersten Lyrikband Schaukelpferd - Kopf oben Kopf unten. Staub war Mitglied der Literaturrunde um Wilhelm Exner und der Gruppe um Suso Waldeck. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 erhielt sie Schreibverbot und mußte sich mit Übersetzungsarbeiten durchschlagen. Ab 1943 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft in einem Bergungstrupp des Bundesdenkmalamtes und war Mitglied in zwei Widerstandsbewegungen. Von 1945 bis 1949 war sie Kunst- und Pressereferentin des Amts für Kultur und Volksbildung der Stadt Wien und als freie Journalistin für die Tageszeitung "Neues Österreich" tätig. Als Nachlassverwalterin von Rudolf Kassner bemühte sie sich um dessen Werke und fungierte ab 1962 als Vizepräsidentin der "Rudolf-Kassner-Gesellschaft". 1964 wurde sie als "Poetic Assistant" an die Universität Freiburg berufen. Sie hatte Kontakt mit W. H. Auden, dessen Gedichte sie ins Deutsche übertrug.
Zu ihren Werken zählen Flori und die Weltflieger (1934), der Roman Blaue Donau adé (1937), Welt als Versuch (1978) sowie die Dramen Honoria (1943) und Söhne der Freiheit (1954). 1970 wurde sie mit dem Professorinnentitel geehrt.