Karl R. Stadler, Historiker und Erwachsenenbildner, geb. am 8. 10. 1913 in Wien, gest. am 7. 7. 1987 in Linz. Stadler studierte kurzzeitig Rechtswissenschaften, dann Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität Wien. Ab 1934 war er Mitglied der illegalen kommunistischen Jugendbewegung, aus der er 1936 ausgeschlossen wurde. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte er nach England. Von 1940 bis 1946 leistete er Bildungsarbeit in der britischen Armee. Seit 1946 unterrichtete er an der Universität Nottingham. Zwischen 1964 und 1966 leitete er das Institut für Entwicklungsfragen in Wien, wurde 1970 als ordentlicher Professor für neuere Geschichte und Zeitgeschichte an die Universität Linz berufen und leitete das Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung, das er auch nach seiner Emeritierung 1985 weiterführte. In den Jahren 1970 bis 1984 fungierte er als Präsident des österreichischen Volkshochschulvereins und ab 1973 als Rektor des Karl-Renner-Instituts der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Stadler veröffentlichte u. a. The birth of the Austrian Republic 1918-1921 (1966), Österreich 1938 - 1945 im Spiegel der NS-Akten (1966), Opfer verlorener Zeiten. Geschichte der Schutzbund-Emigration 1934 (1974) und Adolf Schärf. Mensch, Politiker, Staatsmann (1982).