Richard Schubert, Geologe und Paläontologe, geb. am 18. 12. 1876 in Müglitz-Stadt (Mähren), gest. am 3. 5. 1915 bei Ujscie Jezuickie (Galizien). Schubert studierte [...] Naturwissenschaften, v. a. Geologie an der Deutschen Universität Prag, 1899 an der Universität Tübingen, und wurde 1900 in Prag zum Dr. phil. promoviert. Als Student ein Semester Demonstrator an der Deutschen Universität Prag, arbeitete er 1899/1900 als Assistent an der Lehrkanzel für Mineralogie und Geologie der Deutschen Technischen Hochschule und kam als Volontär der Geologischen Reichsanstalt 1900 nach Wien. Im Folgejahr wurde er als Assistent und Sektionsgeologe dort angestellt und 1906 Adjunkt. Seitens der Geologischen Reichsanstalt vorerst bei der geologischen Neuaufnahme Dalmatiens eingesetzt, verlegte er [...] seine Tätigkeit in das näher gelegene Mähren. Daneben widmete er sich intensiv paläontologischen Forschungen, so speziell den Foraminiferen und den Otolithen des Tertiär sowie den Bodenschätzen und deren Abbaumöglichkeiten. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs rückte Schubert [...] zum Infanterie Regiment 25 ein, avancierte noch 1914 zum Oberleutnant, fand aber im Rahmen der Durchbruchsschlacht bei Gorlice nach schwerer Verwundung den Tod. Theoretischen Überlegungen abgeneigt, schloß er sich in seinen Arbeiten stets eng seinen Beobachtungen an. Neben Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichte er geologische Karten mit den zugehörigen Erläuterungen, Beiträge zu wissenschaftlichen Sammelwerken, aus finanziellen Gründen aber auch geologische Führer und Beiträge zu populärwissenschaftlichen Publikationen. Trotz seines frühen Todes hinterließ Schubert durch knappe Formulierung und strenge Sachlichkeit gekennzeichnete Arbeiten, hatte sich als einer der besten Kenner des dalmatinischen Küstenlandes und als Spezialist für fossile Foraminiferen internationalen Ruf erworben und gilt als Pionier der Mikropaläontologie in Österreich.