Robert Schollum, Komponist und Dirigent, geb. am 22. 8. 1913 in Wien, gest. am 30. 9. 1987 ebenda. Schollum studierte ab 1927 am Neuen Wiener Konservatorium und von 1932 bis 1933 an der Wiener Musikakademie bei Joseph Marx, Egon Lustgarten und Carl Lafite. Seit 1932 war er als Konzertorganist und -begleiter tätig, wurde 1934 Lehrer für Musiktheorie am Wiener Konservatorium und leitete ab 1936 eine Klavierklasse am Konservatorium für volkstümliche Musikpflege. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Soldat in der Deutschen Wehrmacht, wurde schwer verwundet und erhielt 1945 die Stelle des Organisten am Alten Dom in Linz. Zwischen 1948 und 1949 leitete er die Musikabteilung an der Volkshochschule Linz und fungierte ab 1953 als Leiter der Städtischen Musikdirektion. 1956 übernahm er auch das Jugend- und Betriebsreferat für Musik an der Linzer Volkshochschule. 1959 wurde er an die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien berufen, wo er von 1972 bis 1982 eine Professur für Lied- und Oratoriumsgesang innehatte. Zwischen 1965 und 1970 war er Vorsitzender des Österreichischen Komponistenbundes.
Zu Schollums Werken zählen die Opern Mirandolina (1945/1946) und Nacht der Verwandlung (1952), sieben Symphonien, Konzerte für Klavier, Violine und Violoncello, Kammermusik, Liederzyklen sowie Orgelwerke. Er veröffentlichte Musik in der Volksbildung (1959), Egon Wellesz (1967) und Das österreichische Lied des 20. Jahrhunderts (1977). 1961 wurde Schollum mit dem Österreichischen Staatspreis für Komposition und 1971 mit dem Preis der Stadt Wien ausgezeichnet.