Anton E. Schönbach, Literatur- und Kulturhistoriker, geb. am 29. 5. 1848 in Rumburg (Böhmen), gest. am 25. 8. 1911 in Schruns (Vorarlberg). Schönbach studierte zuerst Geschichte, dann deutsche Philologie sowie klassische Sprachen, Romanistik und Anglistik an der Universität Wien, promovierte 1871 und habilitierte sich 1872 für deutsche Sprache und Literaturgeschichte in Wien. Bereits 1873 wurde Schönbach außerordentlicher Professor an der Universität Graz. Schönbach war auch als Kritiker am literarischen Schaffen seiner Zeit interessiert und würdigte die Werke Ferdinand von Saars, Hermann Gilms und Franz Michael Felders.
Die geistige Kultur des Mittelalters war zentral für sein wissenschaftliches Werk, insbesondere beschäftigte ihn der Einfluss des Christentums auf die altdeutsche Literatur. Er veröffentlichte die Essaysammlung Über Lesen und Bildung (1888), Altdeutsche Predigten (1886–1891), Walter von der Vogelweide (1890), Anfänge des Minnesangs (1898) und Studien zur Erzählung des Mittelalters (1898–1902).