Arthur Schnitzler, Schriftsteller, geb. am 15. 5. 1862 in Wien, gest. am 21. 10. 1931 ebenda. Schnitzler absolvierte das Akademische Gymnasium in Wien, studierte Medizin an der Universität Wien und promovierte 1885. Anschließend war er bis 1888 Assistent am Wiener Allgemeinen Krankenhaus und arbeitete dann an der Poliklinik seines Vaters, des Laryngologen Johann Schnitzler. 1893 eröffnete er eine Privatpraxis. Seit 1880 war Schnitzler schriftstellerisch tätig, veröffentlichte Lyrik und Prosa in Zeitungen und Zeitschriften, u. a. "Moderne Dichtung", "Moderne Rundschau", "Frankfurter Zeitung" und "Freie Bühne". Er kam in Kontakt mit Literaturzirkeln, u. a. mit Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Richard Beer-Hofmann, Hermann Bahr und Karl Kraus und publizierte seine Werke ab 1895 im S. Fischer-Verlag. Schnitzler, einer der bedeutendsten Kritiker der österreichisch-ungarischen Gesellschaft um die Jahrhundertwende, beleuchtet in seinen Texten meist die psychischen Vorgänge seiner Figuren und stellte – ähnlich wie Sigmund Freud – Sexualität und Tod in den Mittelpunkt seiner Werke. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. die Theaterstücke Liebelei (1895), Reigen (1900), Der Schleier der Beatrice (1900), Der einsame Weg (1903), Komtesse Mizzi (1909), Der junge Medardus (1910), Das weite Land (1911) und Professor Bernhardi (1912), die Romane Der Weg ins Freie (1908), Therese. Chronik eines Frauenlebens (1928), die Novellen Sterben (1895), Leutnant Gustl (1900) und Fräulein Else (1924). Postum wurde seine Autobiographie "Jugend in Wien" (1968) herausgegeben.