Ludwig von Schnell, Schriftsteller und Farmer, geb. am 9. 12. 1827 in Innsbruck, gest. am 14. 4. 1886 in Burnet/Texas. Der Bruder von Joseph von Schnell, studierte wie dieser in Innsbruck und hatte ebenfalls Kontakte zu Adolf Pichler, in dessen Anthologie "Frühlieder aus Tirol" ein Gedicht von ihm steht. Schnell stand 1848 und später auf der Seite der Liberalen. Er hielt sich nach 1848 u. a. in München auf und unternahm mehrere Reisen und veröffentlichte 1848 eine Dorfgeschichte "Die Stechpalmlise" in den "Fliegenden Blättern" und 1851 "Schweizer Reisebriefe" in der "Augsburger Allgemeinen Zeitung". Er publizierte auch in der "Inn-Zeitung", dem "Freien Staatsbürger" und der "Neuen deutschen Zeitung". 1850 veröffentlicht er die Broschüre Die Vertreibung der Zillertaler. Ein Beitrag zur Geschichte der pfäffischen Ränke im 19. Jahrhundert, inhaltlich ein Angriff auf religiöse Intoleranz, formal eine wenig ansprechende Mischung aus Erzählung und historischen Exkursen. 1854 veröffentlichte er in Halle die zeittypische Weltanschauungsdichtung Der letzte Mensch. Ein Gedicht, ein Blankversdrama in der "Faust"-Nachfolge. Im selben Jahr wandert er mit seiner Frau Maria (geb. Diechtl) in die USA (Texas) aus, wo er eine Farm bewirtschaftete, sich aber auch als Wanderfotograph betätigte. Geplante amerikanische Kulturromane im Stil von Charles Sealsfield hat Schnell nicht abgeschlossen. Seine Manuskripte soll er vor seinem Tod verbrannt haben.