Heinrich Justus Schmidt, Kunsthistoriker, geb. am 15. 1. 1903 in Wien, gest. am 15. 8. 1970 in Linz. Nach einer Lehrzeit als Buchbinder und dem Studium der Kunstgeschichte in Wien arbeitete Schlager als Journalist in Graz. Von 1928 bis 1936 war er im Bundesdenkmalamt in Wien angestellt. 1936 wechselte er als Referent für Kunst- und Kulturgeschichte in das Oberösterreichische Landesmuseum in Linz. Nach dem "Anschluß" Österreichs 1938 war er als Vorstand der Kunstsammlungen des nunmehrigen Gaumuseums erste Auskunftsperson in Kunstangelegenheiten. Nach seinen eigenen Angaben aus dem Jahr 1947 hatte er zwar seinerzeit, "um nicht aufzufallen", das Parteiabzeichen der NSDAP getragen, war aber nicht Parteimitglied geworden. Von Mai bis Oktober 1945 gehörte er der ersten oberösterreichischen Landesregierung nach dem Krieg als Kunstreferent an. 1946/1947 fungierte er als Leiter des Landesmuseums. 1949 erfolgte seine Ruhestandsversetzung aus gesundheitlichen Gründen. In der Folge übernahm er die Ordnung der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Linzer Stadtmuseums und fungierte als Berater des städtischen Kulturamtes.
An dem Aufbau der Neuen Galerie sowie der Kunstschule der Stadt Linz war er maßgeblich beteiligt. Sein umfassendes wissenschaftliches Oeuvre zu Linz reicht von Forschungen zu Künstlern, über Abhandlungen zu Bauwerken und Kunstdenkmälern sowie Arbeiten zur Linzer Kunsttopographie und der Herausgabe des Bildbandes "Linz in alten Ansichten" (1965). Die Graphiksammlung des Kunstsammlers Schmidt befindet sich heute im Stadtmuseum Nordico.

Text: Archiv der Stadt Linz     Text drucken

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