Friedrich von Schmidt, Architekt, geb. am 22. 10. 1825 in Frickenhof (Württemberg), gest. am 21. 1. 1891 in Wien. Schmidt studierte am Polytechnikum in Stuttgart, absolvierte eine Steinmetzlehre und arbeitete ab 1843 an der Kölner Dombauhütte. 1854 wurde er zum Dombau-Werkmeister ernannt und lebte ab 1856 als Privatbaumeister in Berlin. 1857 erfolgte seine Berufung an die Mailänder Akademie und 1859 zum Professor für mittelalterliche Kunst an die Architekturschule der Wiener Akademie der bildenden Künste. Ab 1862 leitete er den Bau des St. Stephansdoms und wurde 1863 zum Dombaumeister ernannt. Schmidt, der zwischen 1866 und 1870 dem Wiener Gemeinderat angehörte, etablierte den Stil der Neugotik. Zu seinen Werken zählen u. a. das Neue Rathaus (1872–1883), die Lazaristenkirche (1860–1862), die Weißgerberkirche (1866–1869), die Brigittakirche (1867–1874) und die Fünfhauser Kirche (1868–1875) in Wien. 1883 erhielt Schmidt das Ehrenbürgerrecht der Stadt Wien und wurde 1886 geadelt.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2010)     Text drucken

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