Anton Schlossar, Philologe, Bibliothekar und Volkskundler, geb. am 27. 6. 1849 in Troppau (Ostrau), gest. am 1. 8. 1942 in Graz. Schlossar verbrachte seine Jugend in Siebenbürgen, studiert ab 1867 Rechtswissenschaften in Graz und betrieb gleichzeitig historische und philosophische Studien. 1871 wurde er promoviert und war einige Jahre im Justizdienst im Kreisgericht Leoben und Cilli tätig. 1875 erhielt er eine Anstellung an der Universitätsbibliothek Graz, wurde 1904 zum Leiter ernannt und war von 1905 bis 1910 Vorstand der Institution. Er war Mitarbeiter mehrerer Zeitungen und Zeitschriften sowie ständiger Korrespondent für das "Literarische Echo" sowie "Bühne und Welt". Schlossar veröffentlichte die historischen Erzählungen Cornelia (1878) und Ein Märtyrer des Lebens (1899) sowie Österreichische Kultur- und Literaturbilder (1879), verfasste eine Biographie über Peter Rosegger (1921) und gab die Anthologie "Steiermark im deutschen Lied" (1880) heraus. Zudem arbeitete er an den Werkausgaben von Adalbert Stifter, Anastasius Grün und Friedrich Halm mit.
1879 erhielt er die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, wurde 1890 zum Ehrenmitglied des historischen Vereins für Mähren und Schlesien und 1896 zum kaiserlichen Rat ernannt.