Josef Schlesinger, Mathematiker, Politiker (christlich-sozial), Naturphilosoph, geb. am 31. 8. 1831 in Mährisch-Schönberg/Šumperk geboren, gest. am 10. 4. 1901 in Wien. Nachdem er im Betrieb seines Vaters als Weber gearbeitet hatte, war er 1850 kurz an der Bezirkshauptmannschaft Mährisch-Schönberg tätig. Im selben Jahr ging er nach Wien wo er an der Technischen Abteilung des k. k. polytechnischen Institutes studierte. 1865 bestand er die Lehramtsprüfung für darstellende Geometrie, Mathematik und Maschinenlehre für Oberrealschulen. Ab 1866 unterrichtete er an verschiedenen Realschulen in Wien.
Ebenfalls 1866 habilitierte er sich am polytechnischen Institut für graphisches Rechnen und graphische Statik, ein Jahr später noch für darstellende Geometrie. 1870 wurde er a.o. Professor, 1871 o. Professor für Mathematik, Geometrie und Mechanik an der Forstakademie Mariabrunn. 1875 wurde er o. Professor für darstellenden und praktischen Geometrie an der Hochschule für Bodenkultur. Er stand der Hochschule in den Studienjahren 1876-1877 und 1889-1890 als Rektor vor.
Schlesinger war auch politisch aktiv: ab 1891 war er Abgeordneter zum Reichsrat. Ab 1896 war er Gemeinderat der Stadt Wien sowie Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag. Er trat in Reden und Publikationen gegen den Ausgleich mit Ungarn auf.