Georg Scheuer, Journalist und Widerstandskämpfer, geb. am 8. 12. 1915 in Wien, gest. am 15. 9. 1996 ebenda. Scheuer trat als Jugendlicher den Roten Falken bei, wurde bald Gruppenleiter des Bezirks Josefstadt und war zeitgleich im "Verband Sozialistischer Mittelschüler" sowie der "Sozialistischen Arbeiterjugend" tätig. 1931 trat er dem "Kommunistischen Jugendverband Österreichs" bei, organisierte den "Revolutionären Mittelschülerverband", der 1932, wie alle kommunistischen Gruppen, verboten wurde. Scheuer, der Kontakte zu trotzkistischen Gruppen pflegte, gründete 1935 die "Revolutionären Kommunisten Österreichs", brach mit der stalinistischen Kommunistischen Partei und wurde 1936 verhaftet. Im Wiener Trotzkistenprozeß 1937 wurde er zu achtzehn Monaten Gefängnis verurteilt, 1938 amnestiert und emigrierte zunächst in die damalige Tschechoslowakei, dann nach Frankreich. Dort war er aktiv im Widerstand tätig und nahm an der Gründungskonferenz der 4. Internationalen in Paris teil.
Nach 1945 betätigte er sich als Journalist und Korrespondent der "Arbeiter-Zeitung". Er veröffentlichte u. a. "Von Lenin bis ... ?" Die Geschichte einer Konterrevolution (1957), Marianne auf dem Schafott. Frankreich zwischen gestern und morgen (1966) und Vorwärts - und schnell vergessen? Jahrhundert zwischen Traum und Trauma (1992).

Text: Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung, Wien     Text drucken

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