Robert Scheu, Publizist, geb. am 11. 7. 1873 in Schönau (Niederösterreich), gest. am 15. 1. 1964 in Wien. Scheu studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1896. Er arbeitete im Handelsministerium, wo er bis zum Ministerialsekretär aufstieg und war wiederholt Staatsbevollmächtigter der Sukzessionsstaaten ČSR (heute: Tschechien), Republik Ungarn und der Ukraine. 1924 ging er in Ruhestand. Er prägte den Begriff "Kulturpolitik" und war Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft. Scheu arbeitete an der "Fackel" von Karl Kraus und am "Simplicissmus" mit. Die zwischen 1914 und 1918 im "Prager Tagblatt" erschienene "Chronik der Weltereignisse" machte ihn weithin bekannt.
Scheu veröffentlichte u. a. die Dramen Tote Götter (1898), Des Satans Schüler, der Marquis Lusa (1923), die Komödie Das Herdfeuer (1925) und Der letzte Abend (1935). Zu seinen weiteren Werken zählen Wanderung durch Böhmen am Vorabend der Revolution (1919), Alltag eines Fröhlichen (1943), Narrenpost (1948) und der Lyrikband Sonnentränen (1959). 1958 wurde Scheu mit der Ehrenmedaille der Stadt Wien ausgezeichnet.