Gerhard Schedl, Komponist und Musikpädagoge, geb. am 5. 8. 1957 in Wien, gest. am 30. 11. 2000 in Eppstein im Taunus (Deutschland). Ab 1967 erhielt Schedl Violin- und Gitarreunterricht, 1972 folgten bereits erste Kompositionen. Er erhielt am Konservatorium der Stadt Wien Unterricht in Tonsatz und trat 1975 erstmals als Komponist auf. In den Jahren 1976 bis 1980 studierte er Musikwissenschaft an der Universität Wien (ohne Abschluss) und u.a. Komposition bei Erich Urbanner und Dirigieren bei Otmar Suitner an der Wiener Musikhochschule (Diplom 1980). Von 1978 bis 1980 unterrichtete Schedl an der Volkshochschule Wien, 1981 übersiedelte er nach Deutschland und war am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt am Main als Dozent für Musiktheorie tätig. Von 1982 bis 1985 hatte er auch einen Lehrauftrag an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, leitete von 1987 bis 2000 zusammen mit Claus Kühnl die „Frankfurter Kurse für Neue Musik“ und hielt Gastvorlesungen in Deutschland, Österreich und Belgien. Zu seinen Kompositionen zählen neben Kammermusikwerken vor allem Opern und Orchesterwerke, in denen sich ungewöhnliche Besetzungen finden, oft unter Einbeziehung von Jazzelementen. Der internationale Durchbruch gelang ihm bereits 1981 mit den Uraufführungen des szenischen Oratoriums Der Großinquisitor, der Kinderoper Der Schweinehirt und des Orchesterstücks Tango. In den 1990er Jahren entstanden vier Auftragswerke für das Landestheater Salzburg (Triptychon I. Pierre e Luce, Glaube, Liebe, Hoffnung, … fremd bin ich eingezogen …, Julie & Jean). Im Jahr 2000 wurde seine Oper Zwerge, Riesen, Menschenfresser (Text von Herbert Vogg nach Oskar Wilde) beim Festival Carinthischer Sommer in Villach (Kärnten) uraufgeführt. Von seinen vier Symphonien konnte Schedl sein letzte Symphonie, die den Titel Belfast trägt und in der er sich mit der politischen Lage in Nordirland befasste, nicht mehr vollenden.