Fritz Schachermeyr, Historiker, geb. am 10. 1. 1895 in Linz, gest. am 26. 12. 1987 in Eisenstadt (Burgenland). Schachermeyr studierte alte Geschichte an den Universitäten Graz, Berlin und Wien. Er diente im Ersten Weltkrieg in Mesopotamien, wodurch sein Interesse am alten Orient erwachte und promovierte in Innsbruck mit einer Dissertation über Ägypten der 18. und 19. Dynastie in seinen Beziehungen zu Vorderasien. Von 1919 bis 1929 war er Gymnasiallehrer, habilitierte sich mit einer Arbeit über Etruskische Frühgeschichte an der Universität Innsbruck und wurde 1931 ordentlicher Professor für alte Geschichte, zunächst in Jena, 1936 in Heidelberg und 1941 in Graz. Wegen der rassischen Komponente seines Werks wurde er von 1945 bis 1952 seines Amtes enthoben, erhielt jedoch dann bis 1970 eine Professur für griechische Geschichte in Wien. Schachermeyr forschte vor allem auf dem Gebiet der griechischen Antike, sein wissenschaftlicher Schwerpunkt war die griechische Frühzeit.
Er veröffentlichte u. a. Zur Rasse und Kultur im minoischen Kreta (1939), Lebensgesetzlichkeit in der Geschichte. Versuch einer Einführung in das geschichtsbiologische Denken (1940), Alexander, der Grosse. Ingenium und Macht (1949), Griechische Geschichte. Mit besonderer Berücksichtigung der geistesgeschichtlichen und kulturmorphologischen Zusammenhänge (1960) und Geistesgeschichte der Perikleischen Zeit (1971).
Schachermeyr war Gauführer des nationalsozialistischen Kampfrings der Deutsch-Österreicher (1933/1934), korrespondierendes Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften Heidelberg sowie Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1954) und erhielt den Hartel-Preis (1963).