Josef Szombathy, Anthropologe, geb. am 11. 6. 1853 in Wien, gest. am 9. 11. 1943 ebenda. Szombathy studierte von 1870 bis 1874 Botanik, Paläontologie und Mineralogie an der Technischen Hochschule in Wien. Anschließend war er als Assistent von Ferdinand von Hochstetter an der Technischen Hochschule tätig, studierte daneben Geologie bei Eduard Sueß sowie Geographie bei Friedrich Simony. Ab 1878 war Szombathy Assistent an der Paläontologischen Abteilung des k.k. Hofmineralienkabinetts und führte zahlreiche Ausgrabungen sowohl für die paläontologischen als auch die prähistorischen Sammlungen durch. 1882 wechselte er zur anthropologisch-ethnographischen Abteilung des k.k. Hofmuseums, an dem er auch, nach seiner Versetzung in den Ruhestand 1919, weiter als freiwilliger Helfer arbeitete. Er machte sich, neben der Einführung neuer osteologischer Messmethoden, auch um die Inventarisierung der Bestände verdient. Szombathy leitete zahlreiche Ausgrabungen, u. a. war er zwischen 1880 und 1883 mit Höhlenausgrabungen in Mähren beschäftigt und erforschte die eisenzeitlichen Nekropolen in Krain. Zudem führte er archäologische Grabungen in Niederösterreich, der Steiermark, Kärnten sowie im oberösterreichischen Hallstatt durch. Ab 1899 war er volksbildnerisch tätig, hielt zahlreiche Vorträge und begründete neue Methoden für viele Bereiche der praktischen anthropologischen Arbeit. Ab 1879 war er Mitglied der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, als deren Schriftführer (1884–1886) und Vizepräsident (1910–1920) er wirkte. Von 1913 bis 1934 fungierte er als Vizepräsident der Wiener Prähistorischen Gesellschaft.