Hermann Swoboda, Psychologe, geb. am 23. 11. 1873 in Wien, gest. am 15. 6. 1963 ebenda. Swoboda besuchte das Gymnasium in Melk (Niederösterreich), studierte ab 1898 Philosophie an der Universitäten Wien und promovierte 1901. 1900 war er Patient von Sigmund Freud und hielt sich zwischen 1901 und 1902 in Leipzig und Paris auf, wo er psychologische und medizinische Studien betrieb. Anschließend war er als Lehrer und Erzieher in Wien tätig. 1905 habilitierte er sich mit der Arbeit Studien zur Grundlegung der Psychologie für "Psychologie und deren Geschichte" an der Universität Wien. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Oberleutnant der Artillerie teil. 1925 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und erhielt 1928 eine Stelle als Assistent am Institut für Anthropologie. 1932 wurde er pensioniert und übersiedelte 1935 nach München. Swoboda, der mit Otto Weininger, Ferdinand Ebner und Heimito von Doderer bekannt war, lehnte die "atomistische" Psychologie ab und vertrat die "organische" Psychologie. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Die Perioden des menschlichen Organismus in ihrer psychologischen und biologischen Bedeutung (1904), Die gemeinnützige Forschung und der eigennützige Forscher (1906), Harmonia animae (1907), Otto Weiningers Tod (1911), Das Siebenjahr (1917), Besinnliches Leben (1961) und Epigramme (1962).