Bertha von Suttner, Schriftstellerin und Pazifistin, geb. am 9. 6. 1843 in Prag, gest. am 21. 6. 1914 in Wien. Die Tochter des k.k. Feldmarschallleutnants Franz Joseph Graf Kinsky von Chinic und Tettau wurde in Sprachen und Literatur sowie im Klavierspiel unterrichtet. Später übersiedelte sie nach Wien, versuchte sich ohne Erfolg als Sängerin und arbeitete ab 1873 als Erzieherin bei Baron Carl von Suttner. 1876 heiratete sie den Schriftsteller Arthur Gundaccar von Suttner, mit dem sie bis 1885 im Kaukasus lebte und begann ihre schriftstellerische Tätigkeit. Unter dem Einfluss der englischen "International Peace and Arbitration Association" griff sie nach 1887 in den Kampf gegen den nationalistischen Machtstaat, den Militarismus sowie soziale Missstände ein. Sie engagierte sich für Pazifismus und soziale Reformen. Von 1892 bis 1899 gab sie "Die Waffen nieder! Monatsschrift zur Förderung der Friedensidee" heraus und gründete 1891 die "Österreichische Gesellschaft der Friedensfreunde". Suttner, die 1892 zur Vizepräsidentin des Internationalen Friedensbüros in Bern ernannt wurde, regte Alfred Nobel zur Stiftung eines Friedenspreises an. Sie wurde 1905 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Zu ihren literarischen Werken zählen die Romane Hanna (1882), Inventarium einer Seele (1883), High Life (1886), Vor dem Gewitter (1894), Schach der Qual (1898) und Marthas Kinder (1903). Sie veröffentlichte die Schriften Maschinenzeitalter. Zukunftsvorlesungen über unsere Zeit (1889), Rüstung und Überrüstung (1909) sowie Barbarisierung der Luft (1912).