Franz Spath, Chirurg, geb. am 2. 12. 1899 in Graz, gest. am 28. 5. 1984 ebenda. Nach Ablegung seiner Reifeprüfung 1917 meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst und studierte ab 1918 Medizin an der Universität Graz. Spath promovierte 1922, famulierte an verschiedenen Spitälern in Graz und wurde Assistenzarzt an der Grazer Universitätsklinik. 1934 habilitierte er sich für Chirurgie und wurde im selben Jahr zum Primararzt an der II. Chirurgischen Abteilung des Landeskrankenhauses Graz ernannt. Ab 1937 als außerordentlicher Professor und Primararzt an der Universitätsklinik, wurde Spath jedoch nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 von den Nationalsozialisten seiner Ämter enthoben und geriet kurzzeitig in Haft. 1939 zum Kriegsdienst eingezogen, war er als Chirurg tätig und geriet zu Kriegsende in britische Kriegsgefangenschaft. Ab 1946 war er wieder Primar und fungierte von 1948 bis zu seiner Emeritierung 1970 als Ordinarius und Leiter der Universitätsklinik. Auf seine Initiative gehen der Aufbau einer Blutbank, der Ausbau der Anästhesie, die kontinuierliche Entwicklung der Neuro- sowie der Unfallchirurgie zurück. Spaths Spezialgebiete waren die Bauch-, Gefäß- und Thoraxchirurgie. 1962/1963 stand er der Universität Graz als Rektor vor.
Er veröffentlichte u. a. Die chirurgische Therapie des Magen-Duodenal-Ulcus in der Schule von Haberer (1950). Postum wurde Zur Geschichte der Chirurgie an der Karl-Franzens-Universität Graz (1986) herausgegeben.