Theodor von Sickel, Historiker, geb. am 18. 12. 1826 in Aken an der Elbe (Sachsen), gest. am 21. 4. 1908 in Meran (Südtirol). Von Sickel studierte zunächst von 1845 bis 1846 Theologie an der Universität Halle, wechselte die Universität Berlin und studierte Geschichte und Philologie. 1850 promovierte er mit der Dissertation Ducatus burgundiae, quo modo et quo iure delatus est ad Gentem Vallesiam, besuchte an der Pariser École des Chartes Vorlesungen über Diplomatie und habilitierte sich 1855 für historische Hilfswissenschaften.
1857 wurde er zum außerordentlichen und 1867 zum ordentlichen Professor der Geschichte am Institut für Österreichische Geschichtsforschung ernannt. 1892 übernahm er die Leitung des österreichischen historischen Instituts in Rom, das er 1881 gegründet hatte. Zwischen 1875 und 1894 gehörte Sickel der Zentraldirektion der "Monumenta Germaniae historica" an und gilt neben Julius von Ficker als Begründer der modernen Urkundenkritik.
Er veröffentlichte u. a. Das Vikariat der Visconti (1859), Jeanne d'Arc (1860), Beiträge zur Diplomatik (1861-1882), Die Urkunden der Karolinger (1867), Prolegomena zum Liber diurnus (1880-1890) und gab "Diplome der Könige und Kaiser von Konrad I. bis Otto III." (1879-1893) heraus.