Ilana Shmueli, geboren am 7. 3. 1924 als Liane Schindler in Czernowitz, gestorben am 11. 11. 2011 in Jerusalem. Nach der deutsch-rumänischen Besetzung entging die Familie der Deportation, im März 1944 floh Ilana Shmueli mit ihren Eltern über Constanza nach Istanbul und Tel Aviv. Im Czernowitzer Ghetto hatte sie zuvor Rose Ausländer und Paul Celan kennengelernt.
In Tel Aviv begann Ilana Shmueli ein Studium am Seminar für Musikerziehung. Die Jahre 1950-1951 verbrachte sie in London, wo sie unter anderem Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka machte. 1953 heiratete sie den Musikwissenschaftler Herzl Shmueli. Sie begann ein Studium der Sozialpädagogik und Kriminologie und blieb bis 1984 auf diesem Gebiet tätig. 1965 kam es zur Wiederbegegnung mit Paul Celan in Paris, 1969 folgte anlässlich der einzigen Israel-Reise Celans ein Treffen in Jerusalem. Die enge Beziehung blieb bis zu Celans Tod bestehen, sie ist durch die Publikation des Briefwechsels zwischen Paul Celan und Ilana Shmueli (Briefwechsel, Frankfurt am Main, Suhrkamp 2004) dokumentiert. Dem Band sind Übersetzungen von 26 Gedichten beigegeben, die im Zeitraum des Briefwechsels, 1965-1970, entstanden sind.
Ilana Shmueli übersetzte aus dem Hebräischen und dem Deutschen und begann später Gedichte zu schreiben, die in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht wurden, ebenso wie ihre autobiographischen Prosaarbeiten. 1999 erschien auf Hebräisch der Band Sag, dass Jerusalem ist (dt. 2000), der Aufzeichnungen über Paul Celan im Zeitraum Oktober 1969 - April 1970 enthält. Zuletzt erschien der Gedichtband Zwischen dem Jetzt und dem Jetzt im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft in Kooperation mit dem Rimbaud-Verlag (Wien 2007).
Ilana Shmueli wurde im Jahr 2009 mit dem Theodor Kramer Preis ausgezeichnet.