Karl Semmelweis, Lehrer und Historiker, geb. am 20. 12. 1906 in Neutal (Burgenland), Sterbedatum unbekannt. Semmelweis legte 1927 an der Bundesmittelschule in Eisenstadt die Reifeprüfung ab und begann ein Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Wien, das er jedoch aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Er bewarb sich um eine Stelle im Volks- und Hauptschuldienst bei der burgenländischen Schulbehörde und war ab 1934 im Schuldienst tätig. 1940 wurde er dem Kreisschulrat sowie dem in Eisenstadt eingerichteten Filialarchiv zugewiesen und arbeitete ab 1946 am Burgenländischen Landesarchiv. Ab 1949 war er Beamter des gehobenen Archiv- und Bibliotheksdienstes und war wesentlich am Auf- und Ausbau des Landesarchivs beteiligt. Er arbeitete an der "Allgemeinen Landestopographie des Burgenlandes" sowie am "Österreichischen Biographischen Lexikon" mit und fungierte als Herausgeber der "Allgemeinen Bibliographie des Burgenlandes", publizierte zahlreiche siedlungskundliche, nomenklatorische und geographische Arbeiten zur burgenländischen Landesgeschichte und veröffentlichte u. a. Eisenstadt. Ein Führer durch die Landeshauptstadt des Burgenlandes, mit besonderer Berücksichtigung der Haydngedenkstätte (1950), Der Buchdruck auf dem Gebiete des Burgenlandes bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1972) sowie Eisenstadt in alten Ansichten (1981). Semmelweis wurde mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Burgenland (1971) ausgezeichnet.