Herbert Seidler, Germanist, geb. am 18. 8. 1905 in Feldkirch (Vorarlberg), gest. am 14. 6. 1983 in Wien. Seidler studierte Deutsch, Französisch und Philosophie an der Universität Innsbruck und promovierte 1927 bei Moriz Enzinger mit einer Dissertation über Heinrich Joseph Collin. Seine Kunsttheorie, Dichtungen und geistesgeschichtliche Stellung. Von 1930 bis 1957 wirkte er als Lehrer an höheren Schulen in Innsbruck und Zell am Ziller (Tirol). Er habilitierte sich zweimal, 1944 und 1951, an der Universität Innsbruck. 1958 unterrichtete er an der Universität Johannesburg, ging 1964 nach Salzburg und ein Jahr später an die Universität Wien. Seidlers Spezialgebiete waren die österreichische Literatur, vor allem des 19. Jahrhunderts, sowie Stil und Sprachkunst.
Er veröffentlichte u. a. Jakob Fallmerayers geistige Leistung. Ein Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts (1947), Allgemeine Stilistik (1953), Die Dichtung (1959), Studien zu Grillparzer und Stifter (1970), Grundlagen einer Wissenschaft von der Sprachkunst (1978) und Österreichischer Vormärz und Goethezeit (1982). Seidler wurde 1966 zum korrespondierenden und 1973 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ernannt.